Da die meisten elektrischen Anlagen mit Wechselstrom laufen, sind Wechselstrommesszangen die am häufigsten genutzten Strommesszangen. Meist funktionieren sie nach dem Transformator-Prinzip, d.h. der feste und der bewegliche Schenkel der Zange bilden den Trafokern, der zu messende Leiter die Primärwicklung und die Spule im Messgerät die Sekundärwicklung. Der Strom im Leiter magnetisiert den Kern und induziert dadurch in der Sekundärwicklung einen Strom, der proportional zum Leiterstrom ist. Diesen Strom nutzen Wechselstrommesszangen oft zur Anzeige der Messergebnisse.
Reine Gleichstrommesszangen gibt es nicht, weil alle Stromzangen, die Gleichstrom messen, gleichzeitig auch Wechselstrom messen können, d.h. Gleichstrommesszangen sind eigentlich Allstrommesszangen. Diese arbeiten entweder nach der Kompensationsmethode oder mit einem Hallsensor. Bei der Kompensationsmethode wird eine Kompensationswicklung mit Strom versorgt, damit der magnetische Fluss im Kern idealerweise zu null wird. Der Kompensationsstrom wird zur Anzeige gebracht. Der Hallsensor ist ein Widerstand, der abhängig vom umgebenen Magnetfeld ist. Das Magnetfeld muss im Gegensatz zur Wechselstromzange aber nicht veränderlich sein. Dadurch den Hall-Sensor können Stromänderungen im Leiter in Spannungsänderungen im Hallsensor umgewandelt werden.
Bildquelle: beide Bilder von Gisbert Glökler (Wikipedia) unter CC BY-SA 2.0 DE